Mittwochs im Kino - Loris S. Musumeci
«Warum ist es so schwer zuzugeben, dass Macht attraktiv ist?»
Christian ist der Schönling in den Fünfzigern. Reich, schick, verehrt, hochrangig und wunderbar bobo. Sein Job passt gut zu ihm, denn er ist Kurator des Museums für zeitgenössische Kunst in Stockholm. Er und sein ebenso trendiges und wohlmeinendes Team bereiten sich darauf vor, das soziale Werk einer argentinischen Künstlerin zu begrüßen: «The Square». Der Raum ist eigentlich nur ein Quadrat, das von einer Lichterkette begrenzt wird, auf der steht, dass es «ein Heiligtum ist, in dem Vertrauen und Altruismus herrschen. Alle sind gleich an Rechten und Pflichten».»
Es ist eine Ironie des Schicksals, dass die Vorbereitung der Ausstellung mit einem Raubüberfall auf Christian zusammenfällt. In einer Inszenierung, in der eine Frau um Hilfe schreit, während ein Mann sie töten will, hält sich der Kurator für einen Helden und beschützt sie nach einem ängstlichen Zögern stolz. Wenige Augenblicke später wird ihm bewusst, in welche groteske Falle er getreten ist. Handy, Brieftasche und Manschettenknöpfe sind verschwunden. Wie konsequent muss er nun sein Leben gestalten zwischen seinem selbstlosen Quadrat und dem gewalttätigen Drohbrief an die Mieter eines Vorstadtgebäudes, in dem sein Telefon von Apple Assistance geortet wird?






