Es gibt keine Harmonie ohne Melodie. Letztere ist in der Musik das Erste, und der englische Begriff tune hilft, ihr sowohl klangliches als auch semantisches Wesen besser zu erfassen.
Das sorgfältige Studium der musikalischen Phylogenese fordert uns auf, «Melodie» aus einem besonderen und herausragenden Blickwinkel zu betrachten. Der englische Begriff «tune" ist besser geeignet, um das Wesen der Melodie zu erfassen. Die Londoner Komponistin Imogen Clare Holst definierte es folgendermaßen: "Englische Musiker haben das Glück, das Wort tune zu besitzen. In Amerika, wo die Musikwissenschaftler in der deutschen Tradition erzogen wurden, sind sie gezwungen, sich bei jeder Gelegenheit mit Melodie zu begnügen, ob sie nun Sweet Polly Oliver oder das Adagietto aus Mahlers Fünfter Symphonie beschreiben. Die Amerikaner neigen dazu, unser Wort tune zu verachten und es als »einen volkstümlichen Begriff für jede klare und eingängige Melodie" abzutun".
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